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Brüssel empfiehlt der Bundesregierung den Verzicht auf den Meisterzwang

Wie die Online-Ausgabe der Frankfurter Rundschau berichtet, hat sich auch die EU in die Debatte um den deutschen Meisterzwang eingemischt. Der jüngste EU-Beschäftigungsbericht enthält eine deutliche Rüge Deutschlands. Angesichts einer der höchsten Quoten insbesondere bei der Langzeitarbeitslosigkeit in Europa, so die Zeitung, wird der Bundesregierung empfohlen, die Vorschriften für Unternehmensgründer zu vereinfachen und weitgehend auf den Zwang zum Meisterbrief zu verzichten.

Zur Liberalisierung des Arbeitsmarktes soll den EU-Autoren zufolge weiterhin die Finanzierung der Sozialsysteme mit dem Ziel niedrigerer Arbeitskosten überprüft werden. Außerdem fordern die Autoren dazu auf, bei tarifvertraglichen Regelungen lokale, regionale und sektorielle Unterschiede stärker zu berücksichtigen.

Des Weiteren wird Berlin aufgegeben, etwas gegen die negativen Folgen des Steuersystems auf die Frauenbeschäftigung zu tun und Kinderbetreuungseinrichtungen auszubauen. Hier zählt Deutschland mit einem Abdeckungsgrad von deutlich unter 20 Prozent bei Kindern bis drei zu Jahren zu den EU-Schlusslichtern. Dänemark bietet für knapp 70 Prozent dieser Altergruppe Krippenplätze an, entsprechend hoch ist dort die Erwerbstätigkeit der Frauen. Die Autoren bemängeln weiter, dass hier zu Lande zu wenig getan wird, um ältere Beschäftigte im Erwerbsleben zu halten.